Lösungen für die urbane Mobilität

In den Innenstädten wollen Deutsche nicht auf das Auto verzichten

08.01.13

Das Verkehrsaufkommen ist in den meisten deutschen Großstädten zu einem Problem geworden. Dennoch möchte kaum jemand sein Auto stehen lassen.

 
Trotz Stau wollen viele Menschen nicht auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen © panthermedia.net/Harald BiebelTrotz Stau wollen viele Menschen nicht auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen

Die Joblandschaft in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren sehr deutlich verändert. Es findet eine starke Verlagerung der Jobs in die Großstädte statt. Diese Entwicklung führt zur Verstärkung der Urbanisierung: Die Großstädte erhalten einen ungemein starken Zulauf. Noch nie zuvor haben so viele Deutsche in Großstädten gelegt.

Auch wenn diese Entwicklung nicht schlagartig kam, ist ihr Ausmaß ganz enorm. Die Großstädte waren auf diesen Andrang nicht vorbereitet. Infolge mangelt es an Wohnungen und zugleich wurden die Grenzen der Verkehrsnetze erreicht oder sogar überschritten. Gerade der Wohnungsmangel verstärkt dieses Problem. Zahlreiche Berufstätige wohnen außerhalb der Städte und reisen täglich mit dem Pkw an, wodurch sich das Verkehrsaufkommen zusätzlich erhöht.

Verstopfte Straßen sind längst normal

Besonders zur Rushhour bzw. in den frühen Morgenstunden sowie zur Feierabend bekommt man die Auswirkungen dieser Entwicklung zu sehen. In den Innenstädten sind die Straßen oft vollständig verstopft, was für die Autofahrer sowie auch andere Verkehrsteilnehmer bedeutet, sehr lange Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen. Dies führt wiederum dazu, dass vor allem Berufstätige viel Zeit im Stau verbringen.

Man sollte meinen, dass das Interesse an Alternativen zum Auto groß ist. Tatsächlich hält sich dieses Interesse jedoch in Grenzen. Die Betreiber des Portals Autoscout24 gaben eine GfK-Umfrage in Auftrag, um zu ermitteln, wie die Autofahrer zu diesem Thema eingestellt sind. Hierbei wurde deutlich, dass rund die Hälfte der befragten Kraftfahrer auch in Zukunft gerne mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs sein möchte und sich daher freien Zugang zu den Innenstädten wünscht.

Noch sind öffentliche Verkehrsmittel für viele Autofahrer keine Alternative

Der freie Zugang ist zu einem wichtigen Thema geworden. Angesichts des hohen Verkehrsaufkommens gibt es mittlerweile Metropolen, in denen solch ein Zugang nicht mehr gewährleistet ist. Eines der mit Abstand prominentesten Beispiele ist London. Dort gibt es bereits seit vielen Jahren die so genannte City-Maut. Hierbei handelt es sich um eine vergleichsweise kostspielige Maut, die dazu beitragen soll, das Verkehrsaufkommen im Herzen der Stadt zu verringern.

Allerdings wirkt diese Maßnahme nur bedingt, denn nach wie vor herrscht auf den Straßen von London ein dichtes Gedränge. Deutsche Städte könnten hiervon lernen. Schließlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten, um die Verkehrssituation zu entschärfen. So ist es zum Beispiel sehr wirkungsvoll, die Menschen dazu zu bringen, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Zwar mag man mit Bus und Bahn nicht ganz so flexibel sein, aber dafür ist man schneller unterwegs.

   

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