Wenig Schutz bei Unfällen wegen alter Technik

Billige Gebrauchtwagen kosten zahlreiche Fahranfänger das Leben

24.10.12

Die Autos junger Kraftfahrer sind meist alten und bieten daher keinen optimalen Schutz. Neue Fahrzeuge versprechen deutlich mehr Sicherheit.

 
Beim Unfall im alten Kleinstwagen haben die Insassen schlechte Karten © ADACBeim Unfall im alten Kleinstwagen haben die Insassen schlechte Karten

Junge Autofahrer sind meistens mit relativ preiswerten Fahrzeugen unterwegs. Aufgrund ihrer finanziell eingeschränkten Möglichkeiten befinden sie sich nur selten in der Lage, neue und somit vergleichsweise sichere Fahrzeuge zu erwerben. Stattdessen werden sehr günstige und dementsprechend alte Gebrauchtfahrzeuge erstanden. Diese versprechen jedoch einen weniger guten Unfallschutz, wie er von modernen Fahrzeugen gewohnt wird.

Auch hinsichtlich des Unfallrisikos gelten Fahranfänger bzw. junge Autofahrer im Allgemeinen als stärker gefährdet. Die kurze Fahrerfahrung verkörpert einen Risikofaktor, zumal sich junge Kraftfahrer auch immer wieder überschätzen oder bewusst hohe Risiken eingehen. Zudem schnallen sie sich nicht so häufig wie Autofahrer anderer Altersgruppen, wodurch das Verletzungs- und Todesrisiko bei Unfällen zusätzlich gesteigert wird.

Schlechte Karten beim so genannten Discounfall

Die Sicherheitsexperten des ADAC wollten herausfinden, welche konkreten Bedrohungen existieren und simulierten deshalb einen so genannten Discounfall. Hierunter sind Unfälle zu verstehen, bei denen junge Menschen mit ihren Fahrzeugen bei Nacht von der Fahrbahn abkommen und gegen Hindernisse wie Bäume stoßen.

Im Rahmen der Simulation wurde ein Crashtest durchgeführt. Ein Kleinstwagen älteren Baujahrs wurde mit einer Geschwindigkeit von 70 km/h gegen ein Hindernis gefahren. Weil Bäume sehr schmal sind und die Energie beim Aufprall daher sehr konzentriert wirkt, wurde das Fahrzeug stark in Mitleidenschaft gezogen. Komponenten aus dem Motorraum wurden tief in das Fahrzeug geschoben, sodass im Fußraum kaum noch Platz vorhanden war.

Das Unfallrisiko lässt sich senken

Außerdem wurde simuliert, dass einer der hinteren Insassen nicht angeschnallt war. Die Person bzw. der Dummy knallte mit hoher Geschwindigkeit gegen den Fahrersitz, was zu einer enormen Einwirkung führt. Nach Auswertung der Ergebnisse konnten die Experten des ADAC sagen, dass die Fahrzeuginsassen bei einem echten Unfall schlechte Karten gehabt hätten. Einige Personen hätten den Aufprall nicht überlebt, andere wären schwer verletzt worden und hätten womöglich ebenfalls nicht überlebt.

Allerdings ließen sich die Überlebenschancen der Insassen maßgeblich steigern, wären sie mit einem Fahrzeug neueren Baujahres unterwegs. Außerdem wäre es wichtig, dass sich alle Insassen anschnallen. Mit diesen Änderungen wären die Insassen besser abgesichert. Eine Anpassung der Fahrweise und mehr Erfahrung hinter dem Steuer würden das Risiko zusätzlich senken.

   

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