Betrug beim Gebrauchtwagenverkauf

Datenbank kann Tacho-Betrüger nicht stoppen

10.05.13

Eine vom EU-Ausschuss vorgeschlagene Datenbank zur Erfassung von Tacho-Ständen bietet keinen ausreichenden Schutz vor gefälschten Kilometerständen.

 
Bei Autos lässt sich der Kilometerstand leicht fälschen © panthermedia.net/simaBei Autos lässt sich der Kilometerstand leicht fälschen

Manipulierte Kilometerstände bei Gebrauchtfahrzeugen sind ein sehr großes Problem. Es wurden mittlerweile verschiedene Untersuchungen durchgeführt, die letztlich belegen, dass Tacho-Stände auch in Deutschlang fleißig manipuliert werden. Laut der Meinung verschiedener Experten wurden bei rund 30 Prozent der am Markt angebotenen Gebrauchtwagen die Kilometerstände manipuliert, um somit bessere Verkaufspreise zu erzielen. Laut dem ADAC beläuft sich der jährliche Gesamtschaden auf rund sechs Milliarden Euro.

Angesichts dieser Situation ist es nicht überraschend, dass nach Lösungen zur Eindämmung des Problems gesucht wird. Auch die EU hat sich dieser Thematik angenommen und diskutiert derzeit die Einführung einer Datenbank. Die Idee sieht vor, dass der Kilometerstand eines jeden Fahrzeugs in einer öffentlichen Datenbank erfasst wird, wenn Hauptuntersuchungen, Inspektionen oder auch Reparaturen durchgeführt werden.

Datenbank verschlimmert das Problem

Auf den ersten Blick scheint dieser Vorschlag sehr interessant zu sein, schließlich könnte somit jedes Fahrzeug über eine lückenlose Tacho-Historie verfügen. Dennoch wird der Vorschlag vom ADAC stark kritisiert, der Automobilclub spricht sich lautstark gegen diese Lösung aus.

Bei Europas größtem Automobilclub ist man der Meinung, eine solche Datenbank könne das Problem der zahlreichen Tacho-Manipulationen nicht lösen. Ganz im Gegenteil: Tacho-Betrüger könnten ihre Kilometerstände jedes Mal vor dem Erfassen des Kilometerstands eine gezielte Manipulation vornehmen. Infolge würden die gefälschten Kilometerstände auch noch amtlich bestätigt werden.

Autohersteller müssen handeln

Anstelle der Einführung einer Datenbank wünscht man sich beim ADAC ein Reagieren der Autohersteller. Es müssen technische Lösungen geschaffen werden, die eine Manipulation des Kilometerstandes nicht mehr zulassen. Aus Sicht der Gebrauchtwagenexperten des Automobilclubs sei dies die wirkungsvollste Lösung.

Derzeit haben es Tacho-Betrüger besonders leicht. Die Kilometerstände der Fahrzeuge werden elektronisch gespeichert. Die gespeicherten Werte lassen sich ganz leicht manipulieren, die hierfür erforderlichen Geräte lassen sich ganz leicht beschaffen. Zudem werden keine Fachkenntnisse vorausgesetzt, so gut wie jeder Mensch befindet sich in der Lage, mit Hilfe eines solchen Geräts die Tacho-Stände von Automobilen zu verändern.

   

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