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Erster Test bestätigt die Unverträglichkeit von E10 Kraftstoff

02.09.11

Wenn ein Auto laut Hersteller keinen E10 Kraftstoff verträgt, sollte er auch nicht getankt werden. Ein Test des ADAC bestätigt die Unverträglichkeit.

 
Durch Fehlbetanken mit E10 wurde ein Opel beschädigt © ADACDurch Fehlbetanken mit E10 wurde ein Opel beschädigt

Mit der Einführung des E10 Kraftstoffs in diesem Jahr haben sich die Mineralölkonzerne keinen Gefallen getan. Bei den Kraftfahrern kommt der neue Kraftstoff nämlich nicht besonders gut an. Nach wie vor gibt es sehr viele Autofahrer, die E10 boykottieren und ganz bewusst auf E5 Kraftstoff zurückgreifen.

In den meisten Fällen wäre es überhaupt nicht schlimm, wenn E10 getankt würde. Die Mehrheit der Fahrzeuge kommt mit dem Kraftstoff nämlich problemlos klar. Es gibt nur relativ wenige Fahrzeuge, die laut Hersteller nicht mit E10 Kraftstoff betankt werden dürfen. In solchen Fällen sollte man den besonders ethanolhaltigen Kraftstoff unbedingt meiden, wie ein Test des ADAC aufzeigt.

Falschtanken mit E10 führt nicht sofort zum Schaden

Die Autoexperten des ADAC sollten herausfinden, ob der E10 Kraftstoff tatsächlich so aggressiv ist und daher Fahrzeuge beschädigen kann, wie es in den Medien häufig propagiert wurde. Aus diesem Grund haben sie mit dem Opel Signum 2.2 Liter Direkteinspritzer ein Fahrzeug ausgewählt, das laut Hersteller zwingend mit E10 Kraftstoff betankt werden muss.

Nun mögen einige Autofahrer denken, dass die Betankung mit E10 sofort zu einer Beschädigung geführt hat. Doch ganz so schnell ging es dann doch nicht. Erst nach 27.000 Kilometern konnte eine erste Beschädigung festgestellt werden. Die Benzinpumpe war undicht, sodass das Fahrzeug einer Reparatur unterzogen werden musste. Damit wäre bestätigt, dass E10 auf gar keinen Fall getankt werden sollte, sofern das Fahrzeug nicht für den Kraftstoff frei gegeben ist.

Bei einer Fehlbetankung rasch anderen Kraftstoff nachtanken

Die beeindruckende Laufleistung von 27.000 Kilometern darf nicht falsch interpretiert werden. In dieser Zeit dürften mit Sicherheit weitere Leitungen und Fahrzeugkomponenten beschädigt werden sein, sodass womöglich weitere Folgeschäden aufgrund des falschen Betankens auftreten – selbst wenn das Fahrzeug fortan korrekt betankt wird.

Auf der anderen Seite ist es aber nicht schlimm, wenn das Fahrzeug versehentlich bzw. einmalig falsch betankt wird. Wer aus Versehen an der Zapfsäule zum E10 Kraftstoff greift und sein Fahrzeug damit betankt, braucht sich keine Sorgen zu machen. Der ADAC Test hat gezeigt, dass es relativ lange dauert, bis erste Schäden entstehen. Die meisten Autohersteller raten im Falle einer Fehlbetankung zum raschen Nachtanken von Kraftstoff mit sehr niedrigem Ethanolgehalt. Durch das Vermischen wird die Aggressivität des E10 Kraftstoffs abgeschwächt.

   

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