Unfälle durch ältere Verkehrsteilnehmer

Immer mehr Senioren in Verkehrsunfälle verwickelt

19.08.13

Im Hinblick auf das Unfallrisiko befinden sich Senioren in derselben Risikogruppe wie junge Autofahrer. Fahreignungstest bleiben jedoch umstritten.

 
Unfälle werden von überdurchschnittlich vielen Senioren verursacht © panthermedia.net/Arne TrautmannUnfälle werden von überdurchschnittlich vielen Senioren verursacht

Die größte Risikogruppe für Verkehrsunfälle sind junge Kraftfahrer. Die Unfallstatistiken sprechen diesbezüglich eine sehr deutliche Sprache, denn junge Autofahrer sind nicht nur häufig in Verkehrsunfälle verwickelt, zugleich machen Auswertungen deutlich, dass sie auch besonders häufig die Schuld an den Unfällen tragen. Zudem verlaufen entsprechende Verkehrsunfälle nicht immer glimpflich, leider liegt die Anzahl der Unfälle mit tödlich verunglückten Beteiligten besonders hoch.

Allerdings gelten keinesfalls nur junge Kraftfahrer als gefährdet. Eine Personengruppe, deren Unfallrisiko ebenfalls überdurchschnittlich hoch ausgeprägt ist, sind ältere Kraftfahrer bzw. Senioren. Laut einer Untersuchung von Dekra und AXA schenken sich die beiden Gruppen nicht besonders viel. In Deutschland waren 2011 die über 75-Jährigen bei 76 Prozent der Unfälle die Verursacher und liegen somit noch fünf Prozent höher als die jungen Kraftfahrer. Ein ganz ähnliches Bild zeichnet sich in der Schweiz ab, wo die Senioren auf 77 Prozent und die jungen Kraftfahrer auf 75 Prozent kommen.

Gründe für die Unfallschuld

Experten wundert es nicht, dass ältere Kraftfahrer vergleichsweise häufig die Schuld an Verkehrsunfällen tragen. Aufgrund ihres Alters verfügen sie über körperliche Einschränkungen, die ihnen Nachteile verschaffen bzw. schlichtweg das Unfallrisiko erhöhen.

Eine ganz typische Unfallursache ist die verschlechterte Wahrnehmung des Umfeldes. Ältere Menschen sehen und hören nicht mehr so gut, was gravierende Auswirkungen hat. Hinzu kommt ein Nachlassen des Reaktionsvermögens, wodurch sich vor allem Bremswege verlängern.

Fahrtauglichkeit beim Arzt überprüfen

In der Schweiz ist man sich dieser Risiken bewusst, weshalb Kraftfahrer ab dem 70. Lebensjahr dazu angehalten sind, sich alle zwei Jahre ärztlich untersuchen zu lassen und ihre Fahrtauglichkeit unter Beweis zu stellen.

Obwohl die Rufe nach solch einer Verfahrensweise auch in Deutschland immer lauter werden, hat sich bisher keine Regierung an dieses Thema herangetraut. In einer Gesellschaft mit hohem hohen Bevölkerungsanteil der Älteren ist dies für die Politik riskant, da ein solches Vorhaben massiv Wählerstimmen kosten könnte. Infolge kann nur an den Sachverstand der älteren Mitbürger appelliert werden, damit diese sich entsprechenden Checks freiwillig unterziehen.

   

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