TÜV

Der überregionale Prüfverband TÜV im Fokus

Der TÜV gehört schon seit über einem Jahrhundert zu der Prüfinstanz No .1, wenn es um die Themen Mensch, Technik und Sicherheit geht. Ein Überblick.

 

Der TÜV blickt bereits auf eine lange Entwicklungsgeschichte zurück: Im Zuge der Industrialisierung gründeten diverse Branchenzweige unabhängige Prüfvereine, um Maschinen und Waren neutral begutachten zu können. Das war bereits im Jahre 1866 der Fall: Durch die Prüfung von Dampfkesseln entstand der „Dampfkessel Überwachsungs Verein“, kurz DÜV. Als jene Geräte in der deutschen Industrielandschaft keine große Rolle mehr spielen, wurde der DÜV in TÜV umbenannt, was für „Technischer Überwachungs Verein“ steht und inzwischen so gut wie in jedem Bereich des täglichen Lebens präsent ist: Ob Kinderwagen, Sportgeräte oder eben das eigene Fahrzeug – der TÜV ist allgegenwärtig und von enormer Bedeutung in der allgemeinen Qualitätssicherung.

Gemäß Definition ist die Institution dafür da, Mensch und Umwelt vor der Gefahr durch Maschinen / Geräte zu schätzen, sei es bei der Gefahr im Gebrauch oder bei etwaigen Fehlern in der Konstruktion. Der TÜV prüft heute so ziemlich alles auf die Einhaltung vorgegebener Normen und Richtwerte und gilt als verlässliche Instanz wenn es darum geht, Qualität und Leistung eines technischen Geräts zu bemessen.

Aktuell gibt es vier große TÜV-Unternehmen in Deutschland und Österreich, die nicht, wie das Logo suggeriert, zu einer Firma gehören, sondern in einem gegenseitigem Konkurrenzverhältniss stehen: TÜV Nord, TÜV Rheinland, TÜV Süd und der TÜV Österreich. Diese Unternehmen halten wiederum lokale Beteiligungen an zahlreichen Unternehmen und sind so ziemlich überall präsent.

Die einzelnen Unternehmen sind heute große Holdings – von der klassischen Idee eines Vereins ist da nicht mehr viel übrig, nimmt doch der „echte“ TÜV e.V. nur noch wenige administrative Aufgaben wahr und agiert im Hintergrund. Inzwischen ist der deutsche TÜV auch stark im europäischen Ausland vertreten, denn während das Geschäft im Inland eher schleppend läuft, verzeichnen die ausländischen Tochterunternehmen gute Gewinne. Es ist daher davon auszugehen, dass der TÜV im Ausland weiter wachsen wird und auf kurz oder lang auch dort über das bloße Zertifizieren von Gerätschaften hinaus gehen wird. Zusammen kommen die TÜV-Unternehmer momentan auf einen Jahresumsatz von etwa 2 Milliarden EUR. Konkurrenz gibt es auf dem Gebiet daher nur wenig, alleine schon weil der TÜV seit Dekaden eine Vormachtsstelung hält. Einzig die Schweizer SGS (Société Générale de Surveillance) sei hier als große ernstzunehmender Platzhirsch erwähnt.