Mehrkosten durch weitere Hauptuntersuchungen

Kürzeres HU Intervall verspricht keine zusätzliche Sicherheit

30.05.13

Geht es nach der EU, soll die Hauptuntersuchung bei älteren Fahrzeugen jährlich erfolgen. Laut ADAC verspricht dies jedoch keinen zusätzlichen Nutzen.

 
Zusätzliche Hauptuntersuchungen führen laut ADAC zu keiner höheren Sicherheit © panthermedia.net/Arne TrautmannZusätzliche Hauptuntersuchungen führen laut ADAC zu keiner höheren Sicherheit

Eine Hauptuntersuchung, wie es sie in Deutschland bereits seit Jahrzehnten gibt, wird in vielen anderen Ländern vergeblich gesucht. Selbst innerhalb der Europäischen Union gibt es zahlreiche Länder, in denen dieses Thema bislang stiefmütterlich behandelt wurde und daher Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, die eine Gefährdung für ihre Insassen sowie auch die anderen Verkehrsteilnehmer darstellt. Angesichts dieses Problem will die EU reagieren und eine Richtlinie verabschieden, die im Anschluss von allen Mitgliedstaaten umgesetzt werden muss.

Bereits vor einigen Monaten wurde bekannt, dass die EU sehr hart bzw. äußerst strikte Vorgaben machen will. Es ist geplant, dass Fahrzeuge, deren Erstzulassung sieben Jahr zurückliegt, jedes Jahr zu Hauptuntersuchung müssen – dasselbe soll auch für Autos gelten, die einen Kilometerstand von 160.000 Kilometern überschritten haben.

ADAC protestiert lautstark gegen Pläne der EU

Sollte die Richtlinie so kommen und hart formuliert werden, müsste das bisherige System auch in Deutschland angepasst werden. Genau hiergegen macht sich der ADAC stark – der Automobilclub hat bereits mehrfach gegen die Pläne aus Brüssel protestiert. Nun hat der ADAC nochmals auf die Schwächen des Konzepts hingewiesen, denn diese Woche am Donnerstag will die Kommission über die HU Vorgaben entscheiden.

Der ADAC spricht sich unter anderem wegen der Kosten gegen die Pläne aus. Laut Berechnungen des Automobilclubs würden auf deutsche Autofahrer pro Jahr Mehrkosten in Höhe von 630 Millionen Euro zukommen. Hiermit zeigt sich der ADAC nicht einverstanden.

Keine Erhöhung der Sicherheit durch kürzeres HU Intervall

Die zuständigen EU Politiker rechtfertigen ihre Pläne mit der Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr. Doch laut dem ADAC wird eine zusätzliche Sicherheit nicht geschaffen. Zusammen mit der TU Dresden hat der Automobilclub unzählige Unfalldaten ausgewertet und ist dabei zum Ergebnis gekommen, dass ein verkürztes HU Intervall keine zusätzliche Sicherheit verspricht.

Generell ist es so, dass die auf den Straßen befindlichen Fahrzeuge sich in einem guten Zustand befinden. Zumal Unfälle nur vergleichsweise selten auf technische Defekte zurückzuführen sind. Außerdem konnten keine signifikanten Unterschiede dahingehend festgestellt werden, dass im zweiten Jahr nach der HU mehr Unfälle passieren bzw. das Unfallrisiko steigt.

   

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