Übermüdung am Steuer

Mehr als jeder Dritte ist schon übermüdet mit dem Auto gefahren

01.10.12

Stark ermüdet hinter dem Lenkrad zu sitzen, gilt als äußerst gefährlich. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Autofahrer dieses Risiko eingehen.

 
Wer müde ist gehört nicht hinter das Steuer eines Fahrzeugs, sondern ins Bett © panthermedia.net/Bernd LeitnerWer müde ist gehört nicht hinter das Steuer eines Fahrzeugs, sondern ins Bett

Die Teilnahme am Straßenverkehr setzt ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration voraus. Sollte man in brenzlige Situationen geraten, kann die Situation analysiert werden, damit man letztlich richtig handelt und die Entstehung eines Unfalls vermeidet. Wer nicht aufmerksam ist, geht ein hohes Risiko ein. Das Unfallrisiko zieht maßgeblich an, zumal dann auch vergleichsweise simple Situationen zu echten Gefahrensituationen werden können.

In diesem Zusammenhang denken viele Personen an das Fahren bei Alkohol. Das Fahren unter Alkoholeinfluss führt exakt zum geschilderten Problem: Alkoholisierte Fahrer reagieren sehr viel langsamer und teilweise auch falsch, wodurch sie andere Verkehrsteilnehmer sowie auch sich selbst in Gefahr bringen.

Übermüdung ist eine große Gefahr

Doch nicht nur der Konsum von Alkohol stellt eine Gefahr dar, eine ganz ähnliche Wirkung wie Alkohol kann auch Übermüdung zeigen. Wer sich übermüdet hinter das Steuer setzt, geht ein Risiko ein, welches maßgeblich unterschätzt wird. Gerade weil das Fahrzeug bei Übermüdung nicht explizit unter Strafe steht, nehmen etliche Autofahrer die Bedrohung gar nicht ernst.

Dabei ist die Wirkung einer Übermüdung nicht zu unterschätzen. Übermüdete Autofahrer lassen bei der Aufmerksamkeit stark nach. Sie bekommen nur noch einen Bruchteil dessen mit, was sie sonst bzw. im Zustand voller Wachheit wahrnehmen würden. Außerdem kann das Reaktionsvermögen deutlich beeinträchtigt werden. In Anbetracht all dieser Risiken sollte man übermüdet nicht fahren – insbesondere lange Strecken nicht. Man kann sich zwar mit körperlicher Ertüchtigung wieder in einen Zustand der Wachheit versetzen, allerdings hält dieser nur für kurze Zeit an.

Übermüdete Autofahrer sind keine Seltenheit

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) hat eine repräsentative Studie zu diesem Thema durchführen lassen. Das Marktforschungsinstitut Ipsos hat insgesamt 2.000 Autofahrer befragt und dabei ermittelt, dass gut ein Drittel der Autofahrer (34 Prozent) schon einmal übermüdet unterwegs gewesen ist. Die Hälfte davon lediglich einmalig, die andere Hälfte hingegen mehrfach.

34 Prozent dieser Autofahrer sind aufgrund der starken Übermüdung schon einmal in den gefährlichen Sekundenschlaf gefallen – bei zwei Prozent kam es wegen der Übermüdung sogar zu Unfällen, bei denen Sach- oder sogar Personenschäden entstanden sind.

   

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