Preisschock an der Grenze

Schweizer wollen Vignettenpreis stark erhöhen

25.03.13

Schon jetzt ist die Schweizer Autobahnvignette nicht unbedingt günstig. Doch die Eidgenossen wollen ab 2015 noch deutlich mehr Geld verlangen.

 
Ausflüge in die Schweiz werden ab 2015 deutlich teurer © panthermedia.net/Vinzenz WeidenhoferAusflüge in die Schweiz werden ab 2015 deutlich teurer

Es wird immer schwieriger, sich mit dem Auto kostenfrei innerhalb Europas zu bewegen. Zunehmend mehr Länder führen nämlich Mautstrecken ein, für deren Nutzung auch Privatpersonen zahlen müssen. Auch die Schweiz ist solch ein Land: Vor mehr als 15 Jahren führten sie die Autobahnmaut ein. Zur großen Empörung kam es jedoch nicht, weil nicht so viele Bundesbürger in oder durch die Schweiz fahren mussten. Außerdem waren die Gebühren überschaubar.

In der Zwischenzeit wurden die Mautgebühren mehrfach erhöht, wobei anzumerken ist, dass die einzelnen Erhöhungen bislang moderat ausgefallen sind. Doch laut einer Mitteilung des ADAC soll sich dies bald ändern. Die Schweizer haben beschlossen, die Mautgebühr ab dem 2015 kräftig zu erhöhen, sodass Kraftfahrer deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen.

Satter Aufschlag bei der Schweizer Vignette

Dieses Mal dürfte die Empörung jedoch groß sein. Immerhin hat die Anzahl der Fahrzeuge, die in oder durch die Schweiz fahren, in den vergangenen Jahren ordentlich zugenommen. Besonders aus Deutschland fahren viele Personen in die Schweiz, um dort beispielsweise Freunde und Bekannte zu besuchen. Zahlreiche Haushalte dürften sich daher über die geplante Gebührenerhöhung ärgern.

Derzeit schlägt eine Jahresvignette für die Schweiz mit einer Gebühr von 40 Franken zu Buche, was einem Wert von ungefähr 33 Euro entspricht. Ab 2015 soll die Jahresvignette dann 100 Franken kosten, was für die Kraftfahrer letztlich bedeutet, gut 80 Euro für den kleinen Aufkleber hinblättern zu müssen.

Lautstarke Kritik von Seiten des ADAC

Angesichts dieser Erhöhung, die mehr als eine Verdopplung des einstigen Preises ist, stellt sich die Frage, ob die Schweiz diesen Weg tatsächlich gehen muss. Zwar will man ab 2015 eine spezielle Vignette für Touristen anbieten, die zwei Monate lang gültig ist und dann 40 Franken kostet, doch wirklich fair scheint diese Lösung nicht zu sein.

Vom ADAC hagelte es bereits lautstarke Kritik. Laut dem Automobilclub zielen die Eidgenossen darauf ab, ihre Verkehrsinfrastruktur auf Kosten der Touristen sanieren zu wollen. Immerhin wird die Erhöhung der Mautgebühr voraussichtlich zusätzliche Einnahmen in Höhe von 300 Mio. Franken einbringen – allerdings nur, wenn der Touristenstrom nicht abreist. So mancher Tourist, der zum Beispiel zum Wandern in die Schweiz fährt, dürfte sich ab 2015 gut überlegen, ob er die hohe Mautgebühr tatsächlich entrichten möchte.

   

Weitere Nachrichten