Sonntagsfahrverbot

Das Sonntagsfahrverbot zwischen Pro und Kontra

Mit dem Sonntagsfahrverbot sollen in erster Linie Umwelt, Anwohner sowie der Ausflugsverkehr stark entlastet werden. Einige LKW-Fahrer protestieren.

 

Das Sonntagsfahrverbot, offiziell Sonn- und Feiertagsfahrverbot, wurde schon 1956 in der Bundesrepublik Deutschland erlassen und in der Straßenverkehrsordnung manifestiert. Es handelt sich dabei um ein Fahrverbot für Lastkraftwagen über 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht sowie alle LKWs mit Anhänger. Reine Zugmaschinen, die ohne Aufleger unterwegs sind, sind vom Sonntagsfahrverbot ausgenommen. Gültig ist das Fahrverbot an allen Sonntagen und Feiertagen, jeweils von 0 bis 22 Uhr. In zahlreichen europäischen Ländern gibt es ähnliche Regelungen. Diese werden von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung positiv wahrgenommen, jedoch gibt es aus Fernfahrerkreisen auch kritische Stimmen.

Das Sonntagsfahrverbot sorge für unangenehme Fahrtenunterbrechungen, denn egal, wo sich der Fahrer mit seinem LKW gerade befindet, um Punkt 0 Uhr hat er den nächsten Parkplatz oder die nächste Raststätte aufzusuchen, wo er von da an den ganzen Sonntag untätig verbringen muss. Die Zeit im Fahrzeug könne sinnvoller beispielsweise bei der wartenden Familie verbracht werden, argumentieren die betroffenen Brummifahrer. Auch würden die Raststätten durch das Sonntagsfahrverbot teilweise ziemlich überlastet aufgrund der überall geparkten LKWs und Sattelzüge. Ferner seien viele Trucker zur Nachtarbeit gezwungen, da sie ihre Fahrt erst Sonntag abends ab 22 Uhr wieder fortsetzen dürfen. Der Auftraggeber erwarte dann schließlich so schnell wie möglich seine Fracht.

Diesen sicherlich aus persönlicher Sicht nachvollziehbaren Argumenten gegen das Sonntagsfahrverbot stehen eine ganze Menge Gegenargumente gegenüber. Ein Aspekt ist hierbei der Umweltschutz, dass zumindest einmal in der Woche die Natur vor den Abgasen der LKWs geschont werden soll. Dem lässt sich sicherlich entgegensetzen, dass die Belastung dadurch nur auf die übrigen Kalendertage verschoben würde, und so ganz von der Hand zu weisen ist diese Behauptung nicht. Ein schwerwiegendes Argument für das Sonntagsfahrverbot ist jedoch der Schutz der Anwohner von Autobahnen vor ständigem Lärm, der maßgeblich auch von den tonnenschweren Brummis verursacht wird.

Wer selbst häufiger auf Deutschlands Autobahnen unterwegs ist, dem sind sicherlich nicht nur einmal die weit verbreiteten LKW-Rennen aufgefallen, die besonders auf nur zweispurigen Strecken leicht für erhöhten Ärger sorgen. Allgemein ist das Aufkommen an LKWs in Deutschland, nicht zuletzt aufgrund der zentralen Lage inmitten der EU, so groß wie nirgendwo anders. Wenn am Wochenende noch die zahlreichen Ausflügler hinzu kommen, würden die Straßen ohne das Sonntagsfahrverbot noch überlasteter sein.