Schwere Unfälle mit Mofas und Mopeds

Stark erhöhte Lebensgefahr durch Tuning am Motorroller

25.06.12

Tuning liegt bei jungen Rollerfahrern im Trend. Doch bei Kollisionen mit höheren Geschwindigkeiten ist die Überlebenswahrscheinlichkeit gering.

 
Überhöhte Geschwindigkeit mit dem Roller kann leicht tödlich enden © panthermedia.net/Christa EderÜberhöhte Geschwindigkeit mit dem Roller kann leicht tödlich enden

Motorroller liegen sehr im Trend. Besonders junge Menschen sind gerne mit dem Roller unterwegs, was bei genauerer Betrachtung nicht überrascht. Schließlich dürfen kleine Roller, die als Mofa eingestuft sind, bereits ab einem Alter von 15 Jahren gefahren werden. Außerdem punkten die kleinen Kraftfahrräder im dichten Stadtverkehr: Mit dem Roller kommt man im dichten Verkehr besser durch.

Allerdings erfreuen sich Motorroller auch deshalb einer solch großen Beliebtheit, weil sie sich vergleichsweise leicht tunen lassen. In den letzten Jahren ist eine umfassende Tuningszene entstanden: Junge Menschen müssen nicht lange nach Bauteilen oder anderen technischen Hilfsmitteln suchen, um die Leistung ihrer Fahrzeuge zu steigern. Zumal satte Leistungssteigerungen möglich sind. Selbst Roller, die auf Geschwindigkeiten von 25 km/h zugelassen sind, können mit etwas Tuning Geschwindigkeiten von deutlich mehr als 50 km/h erreichen.

Zahlreiche Unfälle mit schweren Verletzungen oder Todesfolge

Obwohl Roller nur maximal 25 km/h (Mofa) oder 45 km/h (Moped) schnell fahren dürfen, sind viele Rollerfahrer mit deutlich höheren Geschwindigkeiten unterwegs. Laut der Unfallforschung der Deutschen Versicherer (UDV) sind viele junge Menschen mit Geschwindigkeiten von 80 km/h oder mehr unterwegs.

Dabei sind derartige Geschwindigkeiten nicht zulässig – und das aus gutem Grund. Denn bei Unfällen haben Rollerfahrer äußerst schlechte Karten. Wie die Auswertung von Unfällen zeigt, liegt die Unfallwahrscheinlichkeit im Vergleich zum Auto um das Sechsfache höher. Bei den Unfällen ziehen sich Rollerfahrer oft schwere Verletzungen zu. Bereits bei einer Geschwindigkeit von 55 km/h sieht es nicht gut aus: Die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt auf ein Minimum.

Jeder zweite Unfallroller ist illegal getunt

Dass sich Rollerfahrer bei Unfällen so schwer verletzen, hat einen vergleichsweise simplen Grund. Es fehtl schlichtweg die Knautschzone: Wenn es zur Kollision kommt, werden die Fahrer auf das andere Objekt, beispielsweise ein Fahrzeug, geschleudert. Ein Helm genügt dann häufig nicht, dieser auch meist schon der einzige Schutz ist.

Im Jahr 2010 kamen insgesamt 67 Rollerfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben. Bei Unfällen wurden 3.443 Rollerfahrer schwer verletzt. Im Rahmen der Unfalluntersuchung stellten die Experten von der UDV fest, dass 50 Prozent der Fahrzeuge illegal getunt waren bzw. die Fahrer gezielt Maßnahmen ergriffen hatten, um die Höchstgeschwindigkeit ihrer Fahrzeuge zu steigern.

   

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