Tödliche Unfälle im Straßenverkehr

20 Prozent der Verkehrstoten sterben bei Kollisionen mit Bäumen

17.09.12

Fahrzeugkollisionen mit Bäumen verlaufen besonders oft tödlich. Diese Art von Unfall kostete im vergangenen Jahr genau 821 Menschen das Leben.

 
Bäume am Straßenrand kosten viele Menschen das Leben © panthermedia.net/Andrea MühlbauerBäume am Straßenrand kosten viele Menschen das Leben

Obwohl die Fahrzeuge immer sicherer werden, kommt es im Straßenverkehr immer wieder zu Unfällen mit Todesfolge. Hierbei handelt es sich um tragische Ereignisse, die in den meisten Fälle hätten ganz leicht verhindert werden können. Dementsprechend spendet diese Erkenntnis den Hinterbliebenen bzw. den Angehörigen der Todesopfer auch nur ganz wenig Trost.

Im vergangenen Jahr ereigneten sich im vergangenen Jahr 3.724 Verkehrsunfälle mit Todesfolge. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sind dabei 4.009 Menschen um das Leben gekommen. Aus Sicht vieler Experten handelt es sich hierbei um exakt 4.009 Todesopfer zu viel.

Tod durch Aufprall auf einen Baum

Sieht man sich die Zahlen, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden, einmal genauer an, so ist zu erkennen, dass es vor allem bei Kollisionen mit Bäumen sehr häufig zu Unfällen mit Todesfolge kommt. Bei rund zwanzig Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle waren Bäume mit im Spiel: Fahrzeuge prallten auf Bäume, wobei die Insassen um das Leben gekommen sind.

Die große Mehrheit dieser Unfälle hat sich übrigens auf Landstraßen ereignet. Gerade einmal 13 Prozent der Baumkollisionen mit Todesfolge ereignete sich nicht auf Landstraßen. Ebenso teilt das Statistische Bundesamt mit, dass bei 80 Prozent der Unfälle, bei denen Fahrzeuge mit Bäumen kollidierten, keine Fremdeinwirkung festzustellen war. In anderen Worten: Die Fahrer sind ungewollt selbst in die Bäume gefahren.

Spielen Navigationssysteme und Handys eine Rolle?

Es gibt zahlreiche Gründe, weshalb Autofahrer mit ihren Fahrzeugen von den Straßen abkommen und dann mit Bäumen kollidieren. Hierzu zählen zum Beispiel Wildtiere, denen die Fahrer ausweichen oder sie fallen in den Sekundenschlaf und kommen deswegen von der Fahrbahn ab. Leider gab das Statistische Bundesamt keine Auskunft darüber, aus welchen Gründen die Fahrzeuge von den Fahrbahnen abkommen – womöglich liegen dem Amt entsprechende Daten auch nicht vor.

Gut vorstellbar wäre, dass Navigationssysteme und Mobiltelefone eine maßgebliche Rolle bei den tödlichen Unfällen spielen. Mehrere Untersuchungen belegen mittlerweile eindeutig, dass diese Geräte für eine große Ablenkung sorgen können. In Tests haben Personen teilweise Strecken von mehr als einem Kilometer zurückgelegt, ohne dabei auf den Straßenverlauf oder den Straßenverkehr zu achten. Bei Mobiltelefonen ist eine ganz ähnliche Wirkung festzustellen. Es wäre schön, diesbezüglich mehr Daten zu haben. Denn womöglich wäre es sinnvoll, neue technische Lösungen zu entwickeln, damit zum Beispiel eine Bedienung des Navigationssystems möglich ist, ohne dass der Fahrer die Achtsamkeit auf das Verkehrsgeschehen verliert.

   

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