Automobilbau

Die Bedeutung von CFK im Automobilbau nimmt deutlich zu

27.09.11

Zunehmend mehr Automobilhersteller wagen sich an die Verarbeitung von CFK heran. Die Kosten sind hoch, doch die Gewichtsersparnis dafür groß.

 
Sportwagen-Chassis aus Carbon © Daimler AGSportwagen-Chassis aus Carbon

Im Grunde wird Carbon bzw. CFK schon lange im Automobilbau verarbeitet. Vor allem im Bereich der Ober- und Luxusklasse sind entsprechende Komponenten seit vielen Jahren anzutreffen. Allerdings wurden vergleichsweise einfache Elemente verarbeitet. So wurde Carbon zum Beispiel gerne im Bereich von Türverkleidungen verarbeitet. Sofern Geld keine Rolle spielt, kommt das leichte Material durchaus auch in Form von Karosserieteilen zum Einsatz.

Wenn man es genau betrachtet, werden CFK Teile bislang nur in homöopathischen Mengen verarbeitet. Nur bei wenigen Fahrzeugen setzt man auf entsprechende Kfz-Teile und meist ist deren Anzahl pro Fahrzeug nicht sonderlich hoch bemessen. Allerdings soll sich dies bereits in naher Zukunft ändern. Besonders die deutschen Premiumhersteller arbeiten mit Hochdruck daran, CFK Teile in größeren Stückzahlen zu verbauen.

CFK: Geringes Gewicht bei hoher Stabilität

Dass sich Carbon-Teile einer steigenden Beliebtheit erfreuen und die Autohersteller sowie deren Zulieferer intensiv daran forschen, hat mit den Materialeigenschaften zu tun. Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass Carbon-Teile eine ungemein hohe Stabilität erreichen können – und das in Verbindung mit einem niedrigen Gewicht. Im Prinzip geht es vorrangig um das Gewicht. Denn je leichter ein Fahrzeug ist, desto niedriger ist dessen Kraftstoffverbrauch bemessen.

Der Einsatz von CFK-Teilen soll dabei helfen, Fahrzeuge spürbar leichter zu machen und dadurch den Kraftstoffverbrauch mitsamt CO2-Ausstoß zu senken. Im Grunde ist CFK der ideale Werkstoff, da er in der Tat dabei helfen kann, dieses Ziel zu erreichen. Allerdings gibt es einen Nachteil: Bislang gilt die Herstellung entsprechender Kfz-Teile als sehr aufwendig und daher auch als kostspielig.

Die Autohersteller tasten sich langsam voran

Der Industrie mangelt es an Verfahren, um erstklassige Carbon-Komponenten günstig in großen Mengen zu fertigen. Allerdings wird daran intensiv geforscht. Außerdem kaufen sich einige Autohersteller sogar bei den Carbon-Produzenten ein, um somit einen noch besseren Zugriff auf das wichtige Material zu erlangen.

Doch auch die eigentliche Verarbeitung am Fahrzeug will gekonnt sein. Daimler arbeitet mit CFK vorrangig im Bereich der besonders aufwendigen und daher auch vergleichsweise teuren Fahrzeuge. So wird zum Beispiel der SLS AMG E-CELL mit einem Rückgrat sowie einer Karosserie ausgestattet, die partiell aus Carbon gefertigt sind. Dass man vor allem im Premium-Segment mit Carbon arbeitet, verwundert nicht. Man hat einen besseren Überblick und die Kosten spielen keine ganz so bedeutende Rolle.

   

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