Ablehnung gegenüber jährlicher Hauptuntersuchung

Deutsche Autofahrer möchten nicht jährlich zum TÜV

12.07.12

Die Begeisterung für eine jährliche Hauptuntersuchung bei älteren Pkw hält sich in Grenzen. Deutsche Autofahrer sprechen sich überwiegend dagegen aus.

 
Deutsche Autofahrer sind mehrheitlich gegen eine jährliche Hauptuntersuchung © panthermedia.net/Arne TrautmannDeutsche Autofahrer sind mehrheitlich gegen eine jährliche Hauptuntersuchung

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass man in der zuständigen EU-Komission darüber nachdenkt, die Regularieren der Hauptuntersuchung europaweit anzupassen. Im Mittelpunkt steht eine Kürzung der Untersuchungsintervalle. Es wird darüber nachgedacht, das aktuelle Untersuchungsintervall bei Pkws von zwei Jahren auf ein Jahr zu verkürzen. Zumindest soll dies für Fahrzeuge gelten, die älter als sechs Jahre sind.

Für die Autobesitzer würde sich dadurch einiges ändern. Den meisten Kraftfahrern fällt es bereits schwer, den TÜV oder auch einen anderen Untersuchungsbetrieb alle zwei Jahre aufzusuchen. Dementsprechend war schon unmittelbar nach Bekanntwerden des Gedankens der EU-Komission davon auszugehen, dass er auf wenig Begeisterung stößt.

Autofahrer lehnen die jährliche Hauptuntersuchung ab

Dies wurden nun bestätigt. Die Betreiber des Automarktplatzes Autoscout24 haben nämlich eine Umfrage durchgeführt, um die Meinungen der privaten Autofahrer in Erfahrung zu bringen. Befragt wurden Leser des Autoscout24 Magazins. Insgesamt nahmen 1.912 Personen an der Befragung teil. Sie konnten zwischen drei verschiedenen Antworten wählen und somit dem Plan der EU zustimmen, sich gegen ihn aussprechen oder auch angeben, dass dieses Thema für sie nicht von Relevanz ist.

Das Ergebnis der Autoscout24 Umfrage zur Einführung einer jährlichen Hauptuntersuchung bei Pkw ist sehr deutlich ausgefallen. Die große Mehrheit der Teilnehmer hat sich bewusst gegen eine jährliche Hauptuntersuchung ausgesprochen. Ganze 91,6 Prozent der Befragten gaben an, sie kein Interesse an solch einer Hauptuntersuchung haben, weil sie nur zusätzlich Zeit und Geld koste. Lediglich 7,6 Prozent der Befragungsteilnehmer waren der Meinung, das kürzere Untersuchungsintervall wäre gut, weil es die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht.

Niemand weiß, ob das neue Intervall kommen wird

Laut Medienberichten soll das verkürzte Intervall der Hauptuntersuchung bereits ab dem Jahr 2015 greifen – zumindest wäre dies der Fall, wenn die geplante Ordnung in Kraft tritt. Ob sie dies wird, ist wieder ein anderes Thema. Sicherlich werden auch große Organisationen, wie beispielsweise der ADAC, einen gewissen Einfluss auf die Entscheidung der EU-Komission haben.

Kurz nachdem die Pläne der EU-Komission bekannt wurden, hatte sich der ADAC bereits zu wort gemeldet (wir berichteten) und sprach sich bewusst gegen die jährliche Hauptuntersuchung bei älteren Fahrzeugen aus. Die Experten des ADAC sehen darin keinen großen Nutzen, weil technische Mängel ohnehin nur relativ selten für Unfälle verantwortlich sind. Außerdem warnte man vor einer zusätzlichen finanziellen Belastung der Autofahrer.

   

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